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Wie Balance im Alltag dich innerlich ausgeglichen sein lässt

Wie so oft in der letzten Zeit sitze ich mal wieder im Zug. Und wo kann man besser über Themen für Menschen nachdenken, als dort, wo man auf die unterschiedlichsten Menschen trifft?

Mit mir im Abteil sitzen zwei Frauen, so Mitte 30. Seit einer halben Stunde höre ich ihnen nun zwangsläufig zu, wie sie sich von ihrem Alltag erzählen. Und bin ehrlich gesagt etwas erschlagen von der Orga der Kinder-Übernachtung in der Kita samt Verteilung der Kuchenbackaufträge an andere Mütter, den Fahrdienstplänen zum Fußballtraining des Sohnes, der Reklamation irgendwelcher vom Ehemann bestellten Utensilien per Email, der Terminkoordination von Job, Kofferpacken für die Ferien und Haustierübergabe an die Eltern. Ich folge unfreiwillig den Absprachen in gut fünf WhatsApp-Gruppen, dem ersten Anruf der Kinder, die irgend etwas suchen, das nur Mama findet und den Überlegungen, wie oft man etwas alleine unternehmen darf, wenn man eine Familie hat.

Ein durchgetakteter Alltag braucht Gegenpole

Ich selbst habe zwar keine Kinder, kenne dieses getaktete und strukturierte Leben aber natürlich auch aus anderen Zusammenhängen – da ist es dann die Koordination von Kliententerminen, die sich immer mal wieder ändern, die WhatsApp-Gruppe zur Planung des Junggesellenabschieds der Schwägerin, der Doodle-Kalender für ein Meeting mit Kollegen undundund…

Wie schaffen wir es eigentlich, bei all dem nicht völlig erschlagen zu sein? Meine Antwort darauf ist: Balance!

Balance meint, ich setze ein Gegengewicht zu dem, was mich für gewöhnlich konkret stresst. Und diese Lösung heißt eben nicht zwangsläufig ‚Entspannung’ oder ‚Ruhe’, wie sonst so gerne gepredigt wird. Gegengewicht heißt genau das, was das Wort schon sagt: Ich stelle dem, was ich andauernd tue, genau das Gegenteil entgegen.

Und bevor ich in lange Ausführungen verfalle, folgen hier viel besser ein paar Vorschläge!

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Eine gute Balance macht innerlich ausgeglichen

Wenn du also vorrangig

  • mit Menschen zu tun hast
    • sei in deiner Freizeit auch mal alleine für dich. Lies ein Buch, schau deine Lieblingsserie, schreib Tagebuch, nimm ein Bad – es gibt tausend Dinge, die man am schönsten alleine machen kann.
  • am Schreibtisch sitzt oder anderweitig unbeweglich bist
    • komm in Bewegung. Und zwar unbedingt in eine, die du magst! Die Zwangsrunde Sport ist nicht die Lösung, es muss Spaß machen. Einige gehen gerne ins Fitnessstudio oder laufen; wer das nicht mag, tanzt aber vielleicht gerne, fährt gerne Fahrrad, macht draußen ein Bootcamp mit oder Yoga, spielt Federball – es gibt zig Möglichkeiten.
  • in einem Job arbeitest, in dem du gutes Geld verdienst, den du aber als sinnlos empfindest…
    • such dir ein Ehrenamt, bei dem du dich einbringen kannst. Altenheim, Tierheim, Sprachunterricht für Flüchtlinge, Vorlesen im Krankenhaus – inzwischen gibt es auch viele Organisationen, bei denen man auch nur dann und wann mal helfen kann‚ und sich nicht komplett verpflichten muss (z. B. Engel für einen Tag).
  • alleine arbeitest und den Tag ohne Gesellschaft verbringst
    • triff abends Menschen, mit denen du Spaß haben und dich austauschen kannst. Auch wenn dein Freundeskreis in der Woche vielleicht keine Zeit hat, gibt es viele Möglichkeiten. Vom klassischen Sportverein bis zu den Online-Varianten. Bei uns funktioniert zum Beispiel die Facebook-Gruppe des Stadtteils ganz gut und noch besser www.nebenan.de.
  •  einem Job nachgehst, der Routine ist
    • werde in deiner Freizeit kreativ und nutze dein Gehirn für Neues. Lerne eine Sprache oder etwas anderes Neues, spiele Strategiespiele, male, schreibe, gestalte.
  • den ganzen Tag mit neuen Medien, zig verschiedenen Devices oder anderweitig mit Digitalisierung zu tun hast
    • sei umso analoger in deinem Privatleben. Werde langsamer und ein wenig altmodischer. Achte auf die Dinge, die um dich herum passieren. Setz dich zum Beispiel alleine in ein Café und schaue den Menschen zu, geh in den Zoo, lies ein Buch.
  • körperlich arbeitest und physisch erschöpft bist,
    • gönne deinem Körper Ruhe und Erholung. Geh in die Sauna, lass dich massieren, mach ruhige Bewegungseinheiten wie Stretching & Entspannung oder Feldenkrais.
  • stundenlang indoor bist,
    • ab an die frische Luft. Und zwar am besten in die Natur: Geh in den Wald oder zumindest in den Park, Bäume liefern dir den meisten Sauerstoff. Aber auch wenn das für dich zu aufwendig ist, nützt die kleine Alternative – jeder Gang um den Block ist besser als nichts.
  • in deinem Job nur mit alten oder kranken Menschen zu tun hast,
    • verbring Zeit mit Kindern oder mit Tieren. Natürlich ist es toll, einer so sinnvollen Aufgabe nachzugehen, aber die Seele braucht auch Leichtigkeit! Und die liefert uns zum Beispiel das Herumtoben mit dem Hund oder die Phantasie von Kindern. Hast du zu beidem nicht die Möglichkeit, mach dir eigenen Kinderspaß und geh Trampolin springen, mal mit Fingerfarbe oder schau einen Kinderfilm an. In manchen Indoor-Spielplätzen gibt es sogar Abende, an denen extra für Erwachsene geöffnet ist.
  • einem Job nachgehst, in dem du mit Äußerlichkeiten beschäftigt bist,
    • beschäftige dich privat auch mal mit inneren Werten. Vielleicht interessieren dich psychologische Aspekte, politische Hintergründe, Philosophie, Gesundheit. Unterstütze die äußere Schönheit sozusagen mit deinem Wissen über die innere.
  • immer unter Strom stehst,
    • tue einfach mal nichts. Lass dich berieseln. Leg dich auf eine Wiese und schau in den Himmel. Hör Musik und denk nicht nach.

 

Natürlich gibt es noch viel mehr Alltagsszenarien und gute Gegenmaßnahmen. Sollte Dir also noch das eine oder andere einfallen, setze es gerne in die Kommentare und ich erweitere den Artikel regelmäßig. Und falls Du Dich nicht wiederfindest und noch ratlos bist, dann melde dich gerne und ich entwickel ein paar individuelle Tipps für dich oder finde gleich gemeinsam mit dir raus, was DIR gut tun würde!

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Die Ladies im Zug machen es übrigens richtig: Sie sind auf dem Weg in ein Mädels-Wochenende samt Konzert. Und so wie ich es dem Gespräch entnehmen konnte, machen sie das ebenso regelmäßig wie ihre Männer (gleiches Recht für alle also).

 

Fotos: Photo by Gustavo Torres on Unsplash

 

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